Silberseegler – Discgolf Leipzig

Was ist Discgolf

Allgemein

Die Sportart Discgolf lehnt sich stark an das deutlich bekanntere, klassische Golf an und viele der Regeln sind direkt übertragbar. Anstatt mit einem Schläger und einem Ball wird jedoch mit speziellen Frisbees gespielt. Grundsätzlich geht es darum, von einem definierten Abwurfort, dem Tee, mit möglichst wenig Würfen die Frisbee in einen speziellen Fangkorb mit Ketten zu befördern. Dabei wird nach dem ersten Wurf vom Tee immer von dem Punkt weitergespielt, an dem die Frisbee zur Ruhe gekommen ist, bis sich die Disc im Korb befindet. Es darf sich für jeden Wurf aus einem breiten Angebot an verschiedenen Scheiben bedient werden. Ebenso darf die Frisbee ganz nach Belieben bewegt werden: so ist es zulässig, sie mit Vor- oder Rückhand zu werfen, beim Abwurf richtig oder falsch herum zu halten, sie so zu werfen, dass sie auf der Kante aufkommt und über den Boden rollt, und vieles mehr – der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Sobald die Frisbee in den entsprechenden Korb geworfen wurde notiert man die benötigte Anzahl der Würfe für diese Bahn auf einer Scorekarte und kann die nächste Bahn spielen. Üblicherweise hat ein Discgolfkurs entweder 9 oder 18 solche Bahnen, die Anzahl der Würfe wird stets aufaddiert. Am Ende gewinnt die Person, die am wenigsten Würfe für den gesamten Kurs benötigt hat. Folgendes Sprichwort trifft hier zu: „Beim Golf ist es immer das Ziel, so wenig Golf wie möglich zu spielen“.

Die Scheiben

Aufgrund ihrer Form lassen sich die Frisbees in ein paar wenige Klassen einordnen, die hier kurz erklärt werden sollen:

Putter Diese Scheibenart ähnelt den herkömmlichen Frisbees am meisten. Der Rand ist hier meist direkt nach unten umgeschlagen und die Scheibe damit nicht besonders stromlinienförmig. Der Putter wird üblicherweise zum Wurf in den Korb verwendet, kann allerdings auch für Annäherungswürfe sinnvoll sein.
Midrange Wie der Name schon vermuten lässt werden diese Scheiben für mittellange Strecken verwendet. Der Rand ist schon merklich stromlinienförmiger als bei einem Putter und die Scheibe insgesamt flacher.
Driver Mit diesen Scheiben können die längsten Distanzen überwunden werden, da sie am flachsten und am stromlinienförmigsten sind. Für die Verwendung ist allerdings etwas Technik und Wurfkraft nötig, sodass Anfängern erstmal von Drivern abgeraten wird.

Abgesehen von der Form unterscheiden sich die Scheiben jedoch auch in dem verwendeten Material und ihrem Gewicht, was sich zusätzlich auf die Flugeigenschaften auswirkt. Grundsätzlich können Scheiben überstabil (beim geraden Rückhandwurf mit der rechten Hand kippt die Scheibe tendenziell nach links), stabil (die Scheibe fliegt gerade) und unterstabil (die Scheibe kippt nach rechts) sein. Dies eröffnet einem viele Möglichkeiten, den Wurf zu formen, bringt jedoch auch eine gewissen Komplexität mit sich und erfordert daher viel Training mit verschiedenen Frisbees für ein gutes Verständnis. Die Flugeigenschaften von Scheiben werden inzwischen oft mit verschiedenen numerischen Werten (je eine Zahl für Speed, Glide, Turn und Fade) angegeben, diese sind aber nur bedingt vergleichbar und es ist stets besser, die Scheibe selbst zu werfen und sich so ein Bild von ihr zu machen.

Eine Liste mit allen von der PDGA offiziell zugelassenen Discgolfscheiben kann hier eingesehen werden:

https://www.pdga.com/technical-standards/equipment-certification/discs

Der Score

Jede Bahn ist mit einem sogenannten Par versehen, also einer Standardanzahl an Würfen, die von einem guten Spieler vom Tee bis zum Einlochen im Korb benötigt wird. Das Par variiert wie beim herkömmlichen Golf von 3 bis 5. Für Scores, die vom Par abweichen, gibt es folgende spezielle Bezeichnungen:

Bezeichnung Beschreibung
Ass oder Ace, hole-in-one Der Wurf vom Tee geht direkt in den Korb – der Königswurf!
Albatros Drei Würfe unter Par
Eagle Zwei Würfe unter Par
Birdie Ein Wurf unter Par
Bogey Ein Wurf über Par
Double Bogey Zwei Würfe über Par
Triple Bogey Drei Würfe über Par

Glossar

Im Folgenden sollen einige der oft verwendeten Fachbegriffe erklärt werden. Da die Sportart stark durch die nordamerikanische Szene geprägt ist, sind viele der Begriffe in Englisch. Ein erweitertes Wörterbuch kann auf der Seite von JoMez Pro eingesehen werden:

https://www.jomezpro.com/discgolf-directory/
Ace (dt. Ass) Der erste Wurf geht direkt in den Korb
Albatros Drei Würfe unter Par
Anhyzer Abwurfwinkel, bei dem die Scheibe mit der Unterseite nach außen zeigt
Backhand siehe Rückhand
Birdie Ein Wurf unter Par
Bogey Ein Wurf über Par
Circle 10 Meter Radius um den Korb, in dem die Scheibe erst zur Ruhe kommen muss, bevor die spielende Person sich über die Markierung hinaus bewegen darf
Double Bogey Zwei Würfe über Par
Distance Driver Driver für maximale Distanzwürfe, Speed > 10
Drive Der erste Wurf für die jeweilige Bahn, vom Tee geworfen
Driver Scheibe für Distanzwürfe
Dropzone Definierte Abwurffläche, die oft nach Würfen ins OB ins Spiel kommt
Eagle Zwei Würfe unter Par
Fade Tendenz der Scheibe, bei einem Rückhandwurf mit der rechten Hand am Ende nach links zu fliegen
Fairway Die freie Strecke vom Tee bis zum Korb
Fairway Driver Driver für Strecken zwischen Midrange und Distance Driver, Speed 6-9
Flex Die Wurfbahn der Scheibe beschreibt eine S-Kurve
Flight Eine Gruppe an SpielerInnen, die zusammen dieselbe Bahn bespielen (meist 3 oder 4 Personen)
Forehand siehe Vorhand
Hyzer Abwurfwinkel, bei dem die Scheibe mit der Oberseite nach außen zeigt
Island Eine Fläche, die komplett von OB umgeben ist (oft steht hier der Korb)
Korb Fangkorb mit Ketten, der die Frisbee auffängt und das Zeil jeder Bahn darstellt
Kurs Die Gesamtheit der Bahnen für eine ganzes Spiel, oft 9 oder 18 Bahnen
Loch Meist wird damit die ganze Bahn gemeint, man spricht auch von einlochen, wenn die Scheibe in den Korb geworfen wurde
Marker Eine Markierung der nächsten Abwurfposition, oft eine Mini
Mando von engl. mandatory, oft ein Baum, Pfosten o. Ä. an dem die Scheibe auf einer definierten Seite vorbeigeworfen werden muss
Midrange Scheibe für mittellange Distanzen
Mini Miniaturfrisbee, die meist für die Markierung der nächsten Abwurfposition verwendet wird
OB von engl. out-of-bounds, außerhalb der definierten Spielgrenzen für die jeweilige Bahn, zieht einen Strafwurf mit sich
Overstable siehe überstabil
Par Definierte Standardanzahl an Würfen für jede Bahn, die von einem guten Spielen vom Tee bis zum Einlochen im Korb benötigt wird
PDGA Professional Disc Golf Association
Putt von engl. to put: die Scheibe aus kürzerer Distanz in den Korb werfen
Putter Scheibe für kurze Annäherungswürfe und zum putten
Roller Die Frisbee wird so geworfen, dass sie auf der Kante aufkommt und auf dem Boden rollt
Rückhand Die Scheibe wird mit um den Körper gewundenen Arm geworfen
Score Benötigte Anzahl an Würfen, entweder für eine Bahn oder den ganzen Kurs
Scorekarte Analoge oder digitale Liste, in die alle Scores eingetragen werden
Scramble Wenn man nach einem schlechten Wurf trotzdem Par oder besser schafft
Sidearm siehe Vorhand
Skip Die Scheibe kommt auf den Boden auf und springt weiter
Speed Notwendige Abwurfgeschwindigkeit der Scheibe, um die maximal erreichbare Distanz zu erreichen.
Tee Die definierte Abwurffläche für jede Bahn
Understable siehe unterstabil
Unterstabil Tendenz der Scheibe, beim geraden Rückhandwurf mit der rechten Hand nach rechts zu kippen
Überstabil Tendenz der Scheibe, beim geraden Rückhandwurf mit der rechten Hand nach links zu kippen
Vorhand Die Scheibe wird mit vom Körper seitwärts weggestrecktem Arm geworfen