Die Sportart Discgolf lehnt sich stark an das deutlich bekanntere, klassische Golf an und viele der Regeln sind direkt übertragbar. Anstatt mit einem Schläger und einem Ball wird jedoch mit speziellen Frisbees gespielt. Grundsätzlich geht es darum, von einem definierten Abwurfort, dem Tee, mit möglichst wenig Würfen die Frisbee in einen speziellen Fangkorb mit Ketten zu befördern. Dabei wird nach dem ersten Wurf vom Tee immer von dem Punkt weitergespielt, an dem die Frisbee zur Ruhe gekommen ist, bis sich die Disc im Korb befindet. Es darf sich für jeden Wurf aus einem breiten Angebot an verschiedenen Scheiben bedient werden. Ebenso darf die Frisbee ganz nach Belieben bewegt werden: so ist es zulässig, sie mit Vor- oder Rückhand zu werfen, beim Abwurf richtig oder falsch herum zu halten, sie so zu werfen, dass sie auf der Kante aufkommt und über den Boden rollt, und vieles mehr – der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Sobald die Frisbee in den entsprechenden Korb geworfen wurde notiert man die benötigte Anzahl der Würfe für diese Bahn auf einer Scorekarte und kann die nächste Bahn spielen. Üblicherweise hat ein Discgolfkurs entweder 9 oder 18 solche Bahnen, die Anzahl der Würfe wird stets aufaddiert. Am Ende gewinnt die Person, die am wenigsten Würfe für den gesamten Kurs benötigt hat. Folgendes Sprichwort trifft hier zu: „Beim Golf ist es immer das Ziel, so wenig Golf wie möglich zu spielen“.
Aufgrund ihrer Form lassen sich die Frisbees in ein paar wenige Klassen einordnen, die hier kurz erklärt werden sollen:
Putter | Diese Scheibenart ähnelt den herkömmlichen Frisbees am meisten. Der Rand ist hier meist direkt nach unten umgeschlagen und die Scheibe damit nicht besonders stromlinienförmig. Der Putter wird üblicherweise zum Wurf in den Korb verwendet, kann allerdings auch für Annäherungswürfe sinnvoll sein. |
Midrange | Wie der Name schon vermuten lässt werden diese Scheiben für mittellange Strecken verwendet. Der Rand ist schon merklich stromlinienförmiger als bei einem Putter und die Scheibe insgesamt flacher. |
Driver | Mit diesen Scheiben können die längsten Distanzen überwunden werden, da sie am flachsten und am stromlinienförmigsten sind. Für die Verwendung ist allerdings etwas Technik und Wurfkraft nötig, sodass Anfängern erstmal von Drivern abgeraten wird. |
Abgesehen von der Form unterscheiden sich die Scheiben jedoch auch in dem verwendeten Material
und ihrem Gewicht, was sich zusätzlich auf die Flugeigenschaften auswirkt. Grundsätzlich können
Scheiben überstabil (beim geraden Rückhandwurf mit der rechten Hand kippt die Scheibe tendenziell nach links),
stabil (die Scheibe fliegt gerade) und unterstabil (die Scheibe kippt nach rechts) sein. Dies
eröffnet einem viele Möglichkeiten, den Wurf zu formen, bringt jedoch auch eine gewissen
Komplexität mit sich und erfordert daher viel Training mit verschiedenen Frisbees für ein gutes
Verständnis. Die Flugeigenschaften von Scheiben werden inzwischen oft mit verschiedenen
numerischen Werten (je eine Zahl für Speed, Glide, Turn und Fade) angegeben, diese sind aber nur
bedingt vergleichbar und es ist stets besser, die Scheibe selbst zu werfen und sich so ein Bild von ihr
zu machen.
Eine Liste mit allen von der PDGA offiziell zugelassenen Discgolfscheiben kann hier eingesehen werden:
Jede Bahn ist mit einem sogenannten Par versehen, also einer Standardanzahl an Würfen, die von einem guten Spieler vom Tee bis zum Einlochen im Korb benötigt wird. Das Par variiert wie beim herkömmlichen Golf von 3 bis 5. Für Scores, die vom Par abweichen, gibt es folgende spezielle Bezeichnungen:
Bezeichnung | Beschreibung |
---|---|
Ass oder Ace, hole-in-one | Der Wurf vom Tee geht direkt in den Korb – der Königswurf! |
Albatros | Drei Würfe unter Par |
Eagle | Zwei Würfe unter Par |
Birdie | Ein Wurf unter Par |
Bogey | Ein Wurf über Par |
Double Bogey | Zwei Würfe über Par |
Triple Bogey | Drei Würfe über Par |
Im Folgenden sollen einige der oft verwendeten Fachbegriffe erklärt werden. Da die Sportart stark durch die nordamerikanische Szene geprägt ist, sind viele der Begriffe in Englisch. Ein erweitertes Wörterbuch kann auf der Seite von JoMez Pro eingesehen werden:
https://www.jomezpro.com/discgolf-directory/Ace (dt. Ass) | Der erste Wurf geht direkt in den Korb |
Albatros | Drei Würfe unter Par |
Anhyzer | Abwurfwinkel, bei dem die Scheibe mit der Unterseite nach außen zeigt |
Backhand | siehe Rückhand |
Birdie | Ein Wurf unter Par |
Bogey | Ein Wurf über Par |
Circle | 10 Meter Radius um den Korb, in dem die Scheibe erst zur Ruhe kommen muss, bevor die spielende Person sich über die Markierung hinaus bewegen darf |
Double Bogey | Zwei Würfe über Par |
Distance Driver | Driver für maximale Distanzwürfe, Speed > 10 |
Drive | Der erste Wurf für die jeweilige Bahn, vom Tee geworfen |
Driver | Scheibe für Distanzwürfe |
Dropzone | Definierte Abwurffläche, die oft nach Würfen ins OB ins Spiel kommt |
Eagle | Zwei Würfe unter Par |
Fade | Tendenz der Scheibe, bei einem Rückhandwurf mit der rechten Hand am Ende nach links zu fliegen |
Fairway | Die freie Strecke vom Tee bis zum Korb |
Fairway Driver | Driver für Strecken zwischen Midrange und Distance Driver, Speed 6-9 |
Flex | Die Wurfbahn der Scheibe beschreibt eine S-Kurve |
Flight | Eine Gruppe an SpielerInnen, die zusammen dieselbe Bahn bespielen (meist 3 oder 4 Personen) |
Forehand | siehe Vorhand |
Hyzer | Abwurfwinkel, bei dem die Scheibe mit der Oberseite nach außen zeigt |
Island | Eine Fläche, die komplett von OB umgeben ist (oft steht hier der Korb) |
Korb | Fangkorb mit Ketten, der die Frisbee auffängt und das Zeil jeder Bahn darstellt |
Kurs | Die Gesamtheit der Bahnen für eine ganzes Spiel, oft 9 oder 18 Bahnen |
Loch | Meist wird damit die ganze Bahn gemeint, man spricht auch von einlochen, wenn die Scheibe in den Korb geworfen wurde |
Marker | Eine Markierung der nächsten Abwurfposition, oft eine Mini |
Mando | von engl. mandatory, oft ein Baum, Pfosten o. Ä. an dem die Scheibe auf einer definierten Seite vorbeigeworfen werden muss |
Midrange | Scheibe für mittellange Distanzen |
Mini | Miniaturfrisbee, die meist für die Markierung der nächsten Abwurfposition verwendet wird |
OB | von engl. out-of-bounds, außerhalb der definierten Spielgrenzen für die jeweilige Bahn, zieht einen Strafwurf mit sich |
Overstable | siehe überstabil |
Par | Definierte Standardanzahl an Würfen für jede Bahn, die von einem guten Spielen vom Tee bis zum Einlochen im Korb benötigt wird |
PDGA | Professional Disc Golf Association |
Putt | von engl. to put: die Scheibe aus kürzerer Distanz in den Korb werfen |
Putter | Scheibe für kurze Annäherungswürfe und zum putten |
Roller | Die Frisbee wird so geworfen, dass sie auf der Kante aufkommt und auf dem Boden rollt |
Rückhand | Die Scheibe wird mit um den Körper gewundenen Arm geworfen |
Score | Benötigte Anzahl an Würfen, entweder für eine Bahn oder den ganzen Kurs |
Scorekarte | Analoge oder digitale Liste, in die alle Scores eingetragen werden |
Scramble | Wenn man nach einem schlechten Wurf trotzdem Par oder besser schafft |
Sidearm | siehe Vorhand |
Skip | Die Scheibe kommt auf den Boden auf und springt weiter |
Speed | Notwendige Abwurfgeschwindigkeit der Scheibe, um die maximal erreichbare Distanz zu erreichen. |
Tee | Die definierte Abwurffläche für jede Bahn |
Understable | siehe unterstabil |
Unterstabil | Tendenz der Scheibe, beim geraden Rückhandwurf mit der rechten Hand nach rechts zu kippen |
Überstabil | Tendenz der Scheibe, beim geraden Rückhandwurf mit der rechten Hand nach links zu kippen |
Vorhand | Die Scheibe wird mit vom Körper seitwärts weggestrecktem Arm geworfen |